Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Teebaumöl

Eine junge Frau testet Teebaumöl aus

Natürliches Wundermittel für Haut und Haar?

Teebaumöl ist eines der bekanntesten ätherischen Öle und wird weltweit für seine heilenden und pflegenden Eigenschaften geschätzt. Schon das indigene Volk Australiens, die Aborigines, nutzte das aus der Teebaumpflanze gewonnene Öl als Heilmittel bei Wunden und Erkältungen. Heute wird Teebaumöl vor allem in der Naturheilkunde  und in der traditionellen chinesischen Medizin geschätzt. Ob bei Hautproblemen, Haarausfall oder kleineren Infektionen – Teebaumöl ist ein bewährter Allrounder. Doch wie wirkt es genau, und wie wird es richtig angewendet?

In diesem Beitrag erfahren Sie alles über die Wirkung, Anwendungsmöglichkeiten und den sicheren Umgang mit Teebaumöl.

Wussten Sie schon, dass...:

  • der britische Entdecker James Cook Ende des 18. Jahrhunderts den Teebaum entdeckt haben soll?
  • Sie bei Hautproblemen den kostenfreien Online-Hautcheck der AOK Sachsen-Anhalt schnell und unkompliziert nutzen können?
  • eine Tonne Blätter und Astwerk circa zehn Liter reines Teebaumöl ergeben?

Ätherisches Öl vom Teebaum

Teebaumöl wird aus den Blättern des australischen Teebaums (Melaleuca alternifolia) gewonnen. Dieser gehört zur Familie der Myrtengewächse und bevorzugt feuchte, sumpfige Standorte in subtropischen Regionen. Das Öl wird mithilfe einer Wasserdampfdestillation extrahiert, wodurch die wertvollen ätherischen Bestandteile erhalten bleiben. Es zeichnet sich durch einen frischen, leicht medizinischen Geruch aus.

Natürlich und effektiv: Was Teebaumöl alles kann

Teebaumöl ist ein wahres Multitalent in der Naturheilkunde. Es besteht aus über 100 verschiedenen Substanzen und wird aufgrund seiner antibakteriellen, entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften hochgeschätzt. Auch in der Aromatherapie findet Teebaumöl Anwendung, da es bei Unruhe und Nervosität helfen kann. Zu den typischen Anwendungsbereichen zählen:

Eine junge Frau möchte für Ihre Akne Teebaumöl nutzen

Haut

  • Akne: Teebaumöl kann Entzündungen im Gesicht lindern. Dazu ein paar Tropfen auf ein Wattestäbchen geben und direkt auf die Hautunreinheiten auftragen.
  • Wunden: Mit Wasser verdünnt, als antiseptische Lösung auf kleine Schnittwunden oder Schürfwunden tupfen.
  • Ekzeme: Mit einem Trägeröl (zum Beispiel Kokosöl) mischen und auf die betroffenen Stellen auftragen.
  • Pilzinfektionen: Auch bei Hautinfektionen, ausgelöst durch Bakterien oder Pilze, wie Nagelpilz, kann Teebaumöl verdünnt aufgetragen, Linderung verschaffen.
  • Insektenstiche: Teebaumöl kann verdünnt, als natürlicher Insektenschutz verwendet werden und auch den Juckreiz bei Insektenstichen lindern.

Haare und Kopfhaut

  • Schuppen: Einige Tropfen Teebaumöl ins Shampoo mischen und sanft einmassieren, um Schuppen zu reduzieren.
  • Juckreiz: Mit einem Trägeröl verdünnt auf die Kopfhaut auftragen, um Juckreiz zu lindern.
  • Haarausfall: Durch die Stimulation der Haarfollikel kann Teebaumöl das Haarwachstum fördern.

Gelenke

  • Schmerzen und Entzündungen: Einige Tropfen Teebaumöl mit Wasser oder einem Trägeröl vermischen und die betroffenen Gelenke sanft massieren, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern.
Ein junger Mann plant Teebaumöl gegen Entzündung im Mund zu nutzen

Entzündungen und Infektionen im Mund oder Intimbereich 

  • Gurgeln: Mit warmem Wasser verdünnt (ein bis zwei Tropfen auf ein Glas Wasser) als Gurgellösung bei leichten Halsentzündungen oder Husten verwenden. Nicht schlucken!
  • Mundspülung: Bei Zahnfleischbluten kann Teebaumöl verdünnt mit warmem Wasser (nur einige Tropfen auf ein Glas Wasser) als Mundspülung Linderung verschaffen.
  • Dampfbad: Mit Wasser verdünnt kann Teebaumöl als Dampfbad zum Inhalieren schleimlösend wirken und eine verstopfte Nase befreien.
  • Intimbereich: Für Pilzinfektionen, bei Juckreiz, Brennen oder Schwellungen kann das Öl in verdünnter Form (zum Beispiel mit Wasser oder einem geeigneten Trägeröl) angewendet werden.

 

Inhaltstoffe

Teebaumöl enthält über 100 verschiedene Verbindungen. Die wichtigsten sind:

Terpene

Terpinen-4-ol, α-Terpinen und Terpinolen besitzen eine antimikrobielle Wirkung und können zahlreiche Bakterien, Pilze sowie Viren abtöten.

Cineol

Cineol, auch bekannt als Eucalyptol, hilft bei der Bekämpfung von Infektionen, kann jedoch empfindliche Haut reizen. Beim Einatmen wirkt Cineol in den Atemwegen schleimlösend, kann in hoher Dosierung jedoch die Schleimhäute reizen.

Karyophyllen

Karyophyllen wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Sie haben außerdem antibiotische Eigenschaften und können effektiv gegen bestimmte Bakterien eingesetzt werden.

Teebaumöl wird auf eine Hand aufgetragen

Teebaumöl sicher anwenden 

Da seine Wirksamkeit als Medikament nicht eindeutig wissenschaftlich belegt ist, ist Teebaumöl in Deutschland nicht als Arzneimittel zugelassen. Meist ist das natürliche Wundermittel als verdünnte Lösung, auch in Form von Cremes oder Salben mit ätherischen Ölen, erhältlich. Auch als Shampoo, Spülung für die Haare, Waschgel, Zahncreme oder Mundwasser kann Teebaumöl eine heilende Wirkung erzielen. 

Hinweis: Teebaumöl ist sehr ergiebig. Schon wenige Tropfen mit Wasser vermischt, reichen aus.

Tipps zur sicheren Anwendung

Im Folgenden haben wir Ihnen wertvolle Tipps zur sicheren Anwendung von Teebaumöl zusammengestellt:

  • 1. Verdünnen

    Tragen Sie Teebaumöl niemals pur auf empfindliche Haut oder Schleimhäute auf, da es reizend wirken kann. Mischen Sie es mit einem Trägeröl wie Mandel-, Jojoba- oder Kokosöl oder mit Wasser.

  • 2. Verträglichkeit testen

    Tragen Sie vor der ersten Anwendung einen Tropfen verdünntes Öl auf die Innenseite des Handgelenks auf und warten Sie 24 Stunden ab, um eine mögliche allergische Reaktion auszuschließen.

  • 3. Dosierung

    Weniger ist mehr – verwenden Sie nur wenige Tropfen, um das Risiko von Allergien und Hautreizungen zu minimieren.

  • 4. Nicht einnehmen

    Teebaumöl sollte ausschließlich äußerlich angewendet werden und darf nicht geschluckt werden, da Terpene in hoher Konzentration giftig wirken können.

  • 5. Ärztliche Beratung

    Vor der ersten Anwendung sollten Sie ärztlichen Rat einholen, um sicherzustellen, dass Teebaumöl in Ihrem Fall unbedenklich ist. Insbesondere bei Babys, Kleinkindern, Schwangeren und Stillenden ist eine ärztliche Rücksprache unverzichtbar.

  • 6. Teebaumöl als Reinigungsmittel

    Teebaumöl eignet sich hervorragend als natürliches Reinigungsmittel. Es kann zum Sprühen, Wischen oder Reinigen von Oberflächen, Teppichen, Gardinen und Polstern eingesetzt werden und wirkt effektiv gegen Hausstaubmilben.

    Empfehlung: Achten Sie beim Kauf auf eine hohe Konzentration von Terpinen (mindestens 30 %) und einen niedrigen Gehalt an Cineol (unter 15 %), um die Hautverträglichkeit zu gewährleisten.

    Vorsicht: Teebaumöl sollte nur bei Erwachsenen und Kindern über zwölf Jahren angewendet werden. Bei Schwangeren, Stillenden, Haustieren oder bei bekannter Allergie gegen Teebaumöl ist besondere Vorsicht geboten.

Nebenwirkungen bei Teebaumöl vorbeugen

Obwohl Teebaumöl bei richtiger Anwendung sicher ist, können Nebenwirkungen auftreten:

  • Hautreizungen oder Rötungen, besonders bei empfindlicher Haut
  • Allergische Reaktionen, wie Juckreiz oder Brennen
  • Reizungen der Augen, des Magen-Darm-Traktes oder der Atemwege, beispielsweise durch Inhalation 
  • Entstehung von Ekzemen bei Anwendung auf verbrannten Hautstellen oder vorgeschädigter Haut 
  • Reizungen der oberen Atemwege, meist bei zu hoher Konzentration
  • Erbrechen, Durchfall oder Verwirrung bei Verschlucken

Hinweis: Treten Nebenwirkungen auf, sollten Sie die Anwendung sofort abbrechen und die betroffene Stelle gründlich mit Wasser abwaschen.

Ein Fläschchen Teebaumöl

Lagerung von Teebaumöl

Um die Wirksamkeit des Öls zu erhalten, sollten Sie es richtig lagern:

  • Dunkel und kühl: Bewahren Sie das Öl in einer dunklen Glasflasche an einem kühlen Ort auf, um die Oxidation zu verhindern. Der Kontakt mit Luftsauerstoff lässt das Öl schnell altern.
  • Luftdicht verschlossen: Achten Sie darauf, dass die Flasche gut verschlossen ist, da Kontakt mit Luft die Qualität und Wirksamkeit des Öls beeinträchtigen kann.
  • Verfallsdatum beachten: Verwenden Sie angebrochene Flaschen so schnell wie möglich. Nach Ablauf der Haltbarkeit sollte Teebaumöl nicht mehr verwendet werden, da altes Öl die Haut stärker reizen kann.
  • Sicher aufbewahren: Lagern Sie Teebaumöl außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren.
  • Alternativen: Kamille, Lavendelöl, Aloe Vera, Eukalyptus, Nelkenöl oder Kokosöl sind beliebte Alternativen zu Teebaumöl.

Teebaumöl: Erstaunlich vielseitig

Teebaumöl ist ein vielseitiges, natürliches Mittel, das in vielen Bereichen, von der Hautpflege bis zur Behandlung von Infektionen, hilfreich sein kann. Es ist jedoch wichtig, das Öl sicher anzuwenden, mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden und auf Qualität zu achten. Mit dem richtigen Wissen und einer sorgfältigen Anwendung kann Teebaumöl eine wertvolle Ergänzung für die natürliche Hausapotheke sein.

Die Wirkung des natürlichen Wundermittels ist individuell verschieden und sollte vor der Anwendung immer mit einem Arzt abgesprochen werden. Teebaumöl sollte stets verdünnt, niemals pur und ausschließlich äußerlich angewendet werden – außer bei vorsichtiger Anwendung zum Gurgeln.

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