Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Läuse bei Kindern

Eine Mutter kontrolliert den Kopf Ihres Kindes mit Hilfe eine Kamms auf Läuse.

Was tun bei Kopflausbefall?

Eltern, deren Kind eine Gemeinschaftseinrichtung besucht, kennen es: Ein Anschreiben an die Eltern gerichtet, das über den Ausbruch von Kopfläusen informiert. Doch wie oft sind Kinder betroffen? 
Läuse zählen in Deutschland zu einer der häufigsten Arten von Parasiten. Sie nisten sich auf der Kopfhaut ein und ernähren sich von Blut. Die kleinen Insekten sind für Kinder ungefährlich und übertragen keine Krankheiten. Allerdings ist der Befall für Kinder unangenehm, da die ungewollten Kopfbewohner für starkes Jucken auf der Kopfhaut sorgen. Doch Sie können aufatmen: Kopfläuse lassen sich durch spezielle Läusemittel und mit Hilfe eines Läusekamms gut behandeln. 

Lesen Sie im Artikel, wie Sie Läuse bei Ihrem Kind erkennen und wie Sie die unerwünschten Kopfbewohner schnell loswerden.

Wussten Sie schon, dass…

  • die AOK Sachsen-Anhalt bis zum 18. Lebensjahr die Kosten für ärztlich verordnetes Läusemittel übernimmt?
  • Läuse zwar Parasiten, aber für uns Menschen ungefährlich sind?
  • Kopfläuse nichts mit mangelnder Hygiene zutun haben?

Woher kommen die Kopfläuse überhaupt?

Kindergartenkinder spielen zusammen in der Natur.

Kopfläuse begleiten die Menschen seit Jahrtausenden. Weil sie immer wieder neue Köpfe zum Einnisten finden, sterben sie nicht aus. Egal wie gründlich Sie die Haare waschen, ein Kopflausbefall hat nichts mit mangelnder Körperhygiene zu tun. 

Spielen Kinder eng aneinander und Haare berühren sich, krabbeln die kleinen Insekten auf den nächsten Kopf. Dort angekommen nisten Sie sich ein und vermehren sich binnen kurzer Zeit. Besonders bei Kindern zwischen 3 und 12 Jahren besteht ein erhöhtes Ansteckungsrisiko, da im Kindergarten und Hort bedeutend enger zusammen gespielt wird, als es danach der Fall ist.

 

So erkennen Sie Kopfläuse

Werden Sie über einen Läusebefall im unmittelbaren Umfeld informiert, ist es ratsam den Kopf und die Haare von Ihrem eigenen Kind gründlich zu kontrollieren. 

Erste Anzeichen von Kopfläusen sind:

  • Ihr Kind kratzt sich vermehrt am Kopf.
  • Häufig beschreiben Kinder ein Kitzeln auf der Kopfhaut.
  • Ihr Kind hat juckreizbedingte Schlafstörungen oder findet schwer in den Schlaf.
  • Sie entdecken kleine, rötlich gefärbte Quaddeln am Haaransatz, am Nacken oder in den Schläfen.
Kopflausbefall bei einer Person mit dunklen Haaren.



Im Idealfall haben Sie bereits einen Läusekamm für den Notfall bereitliegen oder nutzen einen ähnlichen kleinzahnigen Metallkamm, um damit Strähne für Strähne das Haar zu untersuchen. Nur so lassen sich die sehr kleinen Insekten im Haar sehen. Liegt bei Ihrem Kind ein Kopflausbefall vor, entdecken Sie folgende Veränderungen auf der Kopfhaut:

Lebendige, bräunlich-rote Kleinsttiere auf dem Kopf
Die kleinen sechsbeinigen Insekten haben von Natur aus eine gräuliche Farbe, jedoch nehmen Sie nach dem Blutsaugen eine bräunlich-rote Farbe an. Die Kopfläuse sind normalerweise bei einer gründlichen Kontrolle mit dem bloßem Auge gut zu erkennen.

Jungläuse
Sie stellen ein eindeutiges Indiz für einen Läusebefall dar. Die sogenannten „Nymphen“ befinden sich im ersten Stadium ihrer Entwicklung zu einer vollwertigen Laus. Sie legen noch keine Eier und sind noch nicht so mobil wie eine ausgewachsene Laus. Da die kleinen Insekten rasant schnell wachsen, ist ein zeitnaher Beginn mit der Behandlung ratsam. Um Ihnen die Suche nach weiteren Jungläusen zu erleichtern, können Sie eine Lupe zu Hilfe nehmen. Damit lassen sich die kleinen Tierchen gut erkennen.

Läuseeier
Finden Sie bei Ihrem Kind kleine, bräunlich-gräulich gefärbte Läuseeier, deutet dies eindeutig auf einen Kopflausbefall hin. Die Läuse werden binnen kurzer Zeit schlüpfen und sich auf der Kopfhaut einnisten. Die tropfenförmigen Gebilde kleben fest an den Haaren und lassen sich weder durch ausschütteln noch durch Haare waschen entfernen. Besonders häufig nisten sie sich im Nacken- oder Schläfenbereich ein. Aber auch hinter den Ohren setzen Sie sich gern an den Haaren fest. Der Versuch die Eier mit Hilfe des Kamms zu entfernen, wird scheitern. Um die Eier zu entfernen, nutzen Sie am besten ein Läusemittel.

Läuse behandeln mit Läusemitteln und Läusekamm

Eine Ärztin untersucht ein Kind am Kopf mit Hilfe eines Kamms auf Läuse.



Eine medizinische Behandlung ist im Normalfall zur Bekämpfung der Kopfläuse nicht nötig. Alles was Sie brauchen, erhalten Sie in Ihrer Apotheke Vorort. Ihre Kinderarztpraxis oder die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Apotheke beraten Sie gern zur Behandlung mit Läusemittel und Läusekamm. Besondere Vorsicht ist vor allem bei kleineren Kindern geboten, da nicht alle frei verkäuflichen Mittel für jedes Alter geeignet sind.

Schwangere Frauen und stillenden Müttern sollten ihren Apotheker oder ihre Apothekerin um Rat fragen und unter Umständen die Läusebehandlung ihres Kindes nicht selbst durchführen.

Stellt Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin ein rotes Rezept für Ihr Kind aus, übernimmt die AOK Sachsen-Anhalt die Kosten des verschriebenen Läusemittels. Für Kinder über 12 Jahren können Sie sich ein grünes Rezept von der Arztpraxis ausstellen lassen und über das GESUNDESKONTO abrechnen.

Eine Person trocknet einem Kind mit Hilfe eines Handtuchs die nassen Haare ab.

Wichtig bei der Behandlung von Kopfläusen ist, dass Sie sich an die Anleitung auf der Packungsbeilage halten und die vorgeschriebene zweite Behandlung nach 8 bis 10 Tagen in jedem Fall durchführen. Auch wenn es für viele Kinder unangenehm ist, kämmen Sie die Haare nach der Behandlung mit dem Läusemittel gründlich aus und streifen Sie den Kamm nach jeder Strähne auf einem weichen Tuch ab. Idealerweise widerholen Sie den Vorgang in den kommenden zwei Wochen alle 4 Tage, also an Tag eins, fünf, neun und am 13. Tag. Sollten sich trotz sorgfältiger Behandlung weiterhin Läuse auf dem Kopf Ihres Kindes befinden, deutet es darauf hin, dass die Läuse gegen das verwendete Läusemittel resistent sind. Sprechen Sie am besten erneut mit der Kinderarztpraxis und verwenden Sie ein neues Mittel.

Zusätzlich zu der Behandlung können Sie auf folgendes achten:

  • Bettwäsche, Laken, Handtücher, Kuscheltiere und Mützen Ihres Kindes bei mindestens 60° in der Waschmaschine waschen. Idealerwiese wechseln Sie das Kopfkissen in der Akutphase täglich.
  • Haarbürsten, Kämme und Haarschmuck mit warmen Wasser und Seife gründlich reinigen und ein paar Tage in einem verschlossenen Beutel ruhen lassen.
  • Kleidungsstücke, Basecaps oder Kuscheltiere, die sich nicht bei mindestens 60° waschen lassen, können Sie in einem verschlossenen Plastikbeutel oder Müllsack für drei Tage stehen lassen. Danach sind alle Läuse abgetötet.

Finden Sie nach einigen Tagen keine Läuse, aber vereinzelt kleine weiße Nissen, sind diese in der Regel leer und damit ungefährlich. Nach der erfolgreichen Behandlung lässt der Juckreiz nach und die Quaddeln auf der Kopfhaut klingen ab.

Hausmittel gegen Läuse

Hausmittel wie Kokosöl oder Mayonnaise wurden in wissenschaftlich Studien für als nicht ausreichend hilfreich befunden und sind damit kein Ersatz für ein Läusemittel aus der Apotheke.

Übertragung verhindern

Ist Ihr Kind von Kopfläusen befallen, so ist es ratsam, dass sich alle Familienmitglieder ebenfalls auf Läuse kontrollieren. Wichtig ist, dass Sie den Kindergarten oder die Schule umgehend über den Ausbruch von Kopfläusen informieren, denn beim Befall von den kleinen Parasiten besteht Meldepflicht. Somit können andere Eltern im Fall einer Ansteckung schneller reagieren.

Wie lange müssen betroffene Kinder zu Hause bleiben?

Nachdem Sie Ihr Kind mit dem Läusemittel und einem Läusekamm behandelt haben und der Juckreiz am nächsten Tag nachgelassen hat, kann es auch wieder den Kindergarten oder die Schule besuchen. In wenigen Fällen verlangt der Träger der Einrichtung ein ärztliches Attest, dass Ihr Kind nicht mehr ansteckend und die Übertragung der Läuse auf andere Kinder ausgeschlossen ist. Voraussetzung für einen schnellen Erfolg ist, dass Sie als Eltern schnell reagieren und das Mittel zur Läusebekämpfung genau nach Anweisung auf dem Beipackzettel anwenden. Auch wenn es Ihrem Kind besser geht - Die zweite Behandlung ist sehr wichtig, da restliche überlebende Nissen abgetötet werden müssen.

Fazit
Grundsätzlich sind Kopfläuse zwar unangenehm für Ihr Kind, aber unbedenklich. Sie nisten sich auf der Kopfhaut ein, ernähren sich von Blut und sorgen durch das Saugen für rote Quaddeln an der Hautoberfläche. Wichtig ist, eine schnelle Behandlung mit einem speziellen Läusemittel und einem Läusekamm aus der Apotheke zu beginnen. Nur so können Sie die Vermehrung stoppen und eine Übertragung auf andere verhindern. Rufen Sie am besten noch am selben Tag in der Einrichtung Ihres Kindes an, da ein Läusebefall eine gesetzlich geregelte Meldepflicht bedarf.

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