Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Schädlinge im Bett

Eine junge Frau liegt im Bett und schläft.

Milben, Bettwanzen und Flöhe – unerwünschte Bettbewohner

Schädlinge im Bett zu haben, ist für viele Menschen eine unangenehme Vorstellung. Die Bisse und Stiche von Bettwanzen, Flöhen und Milben verursachen Hautirritationen und sind ein weit verbreiteter Auslöser für Allergien. Haben sich die Plagegeister doch vermehrt, sind sie nur schwer wieder loszuwerden. Wie Sie den ungewollten Mitbewohnern im heimischen Bett vorbeugen, lesen Sie in unserem Artikel. Außerdem geben wir hilfreiche Tipps, was Sie im Verdachtsfall tun können. 

Wussten Sie schon, dass…

  • es neben Bettwanzen auch Schwalben-, Tauben- und Fledermauswanzen gibt?
  • sich in Bussen und Zügen oft ein hoher Milbenbestand nachweisen lässt?
  • auch Haustierflöhe auf den Menschen überspringen?

Ungeziefer richtig erkennen und handeln

Egal um welche Schädlinge es sich in Ihrem Bett handelt, eines haben alle gemeinsam. Sie lieben eine warme, feuchte und kuschlige Umgebung. Der beliebteste Ort für die ungewollten Mitbewohner ist demzufolge unser Bett. Anders als bei Milben, die sich von menschlichen Hautschuppen ernähren, greifen uns die Bettwanzen und Flöhe direkt an. Die Folge sind oftmals rote, juckende Stellen am Körper. Die Beschwerden lassen sich mit einem Mückenstich vergleichen und können für Betroffene sehr unangenehm sein. 

Welches Ungeziefer kann sich im Bett befinden?

  • Milben

    Milben ernähren sich durch abgefallene Hautschuppen - und davon finden sich im Bett jede Menge. Jeden Tag verlieren wir Menschen unzählige Hautschuppen, damit sich neue Haut bilden kann. Viele Menschen reagieren auf den Kot der Milben allergisch (sogenannte Hausstaubmilben-Allergie). Die Symptome zeigen sich meist nach dem Aufstehen und sind gerade in der kalten Jahreszeit am stärksten. Betroffene neigen zu juckenden und geröteten Augen, auch Niesanfälle sind mögliche allergische Reaktionen. Gänzlich verbannen lassen sich Milben aus Ihrem Bett nicht, aber wir zeigen Ihnen Möglichkeiten, wie Sie die Tierchen mit nur wenigen Routinen an einer Vermehrung hindern.

  • Bettwanzen

    In Deutschland läuft die Verbreitung von Bettwanzen auf Hochtouren. Sie bewohnen unsere heimischen Betten ganzjährig und vermehren sich rasch. Bettwanzen sind blutsaugende Insekten. Ein Biss von ihnen ist für den Menschen nicht gesundheitsgefährdend, kann aber über mehrere Tage sehr unangenehm für die Betroffenen sein. Bettwanzenbisse verursachen runde Rötungen oder Quaddeln auf der Haut, die oft stark jucken. Meist sind viele Bisse dicht nebeneinander auf der Haut erkennbar.

  • Flöhe

    Die Menschenflöhe, die zu der Gattung der Nestflöhe gehört, sind in Deutschland sehr selten geworden. Häufiger stellen Ärzte und Ärztinnen Bisse von Haustierflöhen beim Menschen fest. Typisches Anzeichen für einen Flohbiss sind kleine, rote Punkte. Bevorzugt beißen Flöhe an Unterschenkel, Knöchel oder Fuß. Oftmals ist hier eine Art Muster zu erkennen, da der Floh mehrere Stellen anbeißt, bis er die optimale Stelle zum Blutsaugen gefunden hat. 

Der Weg in Ihr Bett

Die Ursachen für einen Bett-Befall mit Ungeziefer können sehr unterschiedlich sein. Experten gehen davon aus, dass viele Betroffene die Schädlinge von Reisen mitbringen. Von daher ist die Empfehlung, Koffer und Taschen nicht unter oder in die Nähe des Bettes zu stellen, denn sonst können die Tierchen unbemerkt mit nach Hause reisen. 

Auch der Kauf von gebrauchten Möbelstücken oder Matratzen ist eine mögliche Tür für Schädlinge in Ihr Schlafzimmer. Es ist ratsam die gekauften Liebhaberstücke erstmal gründlich abzusuchen und zu reinigen. Aber auch in Kleidungsstücken können sich Bettwanzen und Co. eine Zeitlang einnisten. Von daher sollten Sie alle gebraucht gekauften Kleidungsstücke bei 60° waschen und im Idealfall im Trockner trocken. Damit töten Sie alle unerwünschten Schädlinge restlos ab.

Tipp: Schädlinge, die sich vor allem auf der Matratze einnisten, mögen keine Ätherischen Öle. Sie können einfach eine kleine Schale mit Ätherischem Öl wie Lavendel oder Sandelholz auf den Nachttisch stellen. 

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Ungeziefer im Bett bekämpfen

Bettwanzen werden Sie meist nur mit professioneller Hilfe wieder los. Bei Milben und Flöhen gibt es einfachere Methoden zur Bekämpfung. Wir geben Ihnen einen Überblick:

Bettwanzen:

  • Bei einem Verdacht auf Bettwanzen sollten Sie einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu Rate ziehen.
  • Professionelle Schädlingsbekämpfer nutzen verschiedene Geräte und Vorgehensweisen, um die Quelle der Bettwanzen zu finden und sie zu beseitigen. Werden nicht alle Bettwanzen getötet, vermehren Sie sich früher oder später erneut.
  • Der Schädlingsbekämpfer arbeitet mit Insektiziden, einem chemischen Präparat zur Ungeziefervernichtung.

Milben und Flöhe

  • Regelmäßig waschen: Bettwäsche sollte einmal wöchentlich gewechselt und bei mindestens 60°C gewaschen werden. Bei Kissen und Bettdecke reicht es, sie einmal monatlich bei der maximal zugelassenen Temperatur in die Waschmaschine zu werfen.
  • Matratze reinigen: Idealerweise saugen Sie Ihre Matratzen einmal monatlich mit einem Staubsauger auf höchster Stufe ab. Tipp: Nach dem Saugen die Matratze für eine Stunde bei offenen Fenster hochkant aufstellen, so kann sie optimal auslüften.
  • Encasing-Bezüge: Für Allergiker bieten sich Bezüge für Matratze, Kissen und Decke an. Sie werden unter die Bettwäsche aufgezogen und machen es den Milben schwerer an die Oberfläche zu gelangen.
  • Lüften: Am Morgen nach dem Aufstehen für 5-15 Minuten alle Schlafräume durchlüften und die Temperatur konstant zwischen 18°C-20°C halten. Sie können zur Kontrolle einen Barometer mit zusätzlicher Luftfeuchtigkeitsanzeige nutzen. Laut Umweltamt sollte diese zwischen 45% - 55% liegen.

Natürliche Mittel zur Bekämpfung

  • Möchten Sie einige Gegenstände ohne chemische Substanzen behandeln, gibt es auch natürliche Alternativen:
    • Bücher oder Fotoalben können Sie bei mindestens -18°C für 3 Tage ins Tiefkühlfach legen. Dafür verpacken Sie die Gegenstände ganz einfach in fest verschlossene Plastikbeutel (zum Beispiel ein Vakuumbeutel). Die Bettwanzen sollten nach 3 Tagen vernichtet sein.
    • Kleidungsstücke waschen Sie am besten bei mind. 40°C, besser noch 60°C im längsten Waschvorgang Ihrer Waschmaschine.
    • Frei rumlaufende Wanzen können Sie mit einem Staubsauger aufsaugen. Nachdem Sie alle Wanzen weggesaugt haben, entnehmen Sie den Staubsaugerbeutel und verpacken ihn luftdicht in einem Plastikbeutel. Nur so verhindern Sie, dass sich die Bettwanzen zurück in Ihre Wohnung verirren.
    • Abgelegte Eier lassen sich mit einem Klebeband von der Oberfläche lösen. Auch hier gilt, den Müll luftdicht zu verpacken.

Was ist bei Kindern zu beachten?

Eine Mutter tröstet ihre trotzende Tochter

Entdecken Sie bei Ihrem Kind kleine rote Stiche am Körper oder zeigt es allergische Reaktionen nach dem Aufstehen, sollten zunächst alle Kuscheltiere und zusätzliche Kopfkissen aus dem Bett verbannt werden. Es geht nicht ohne ein Kuscheltier? Vielleicht können Sie sich mit Ihrem Kind auf ein Kuscheltier einigen, welches dann wöchentlich bei mindestens 60°C gewaschen werden sollte. Beobachten Sie den Verlauf und holen Sie im Bedarfsfall Rat bei Ihrem vertrauten ärztlichen Fachpersonal ein.

Fazit: Eines gilt für alle Schädlinge, sie mögen es warm, kuschlig und feucht. Lüften Sie morgens gut durch, waschen Sie Ihre Bettwäsche einmal wöchentlich und sorgen Sie für eine stetige Raumtemperatur von 18°-20°C in Ihren Schlafräumen. Mit diesen kleinen Angewohnheiten sind Ihre Betten bestens versorgt und Schädlingen wird eine Vermehrung schwer gemacht. Einen 100-prozentigen Schutz gibt es zwar nicht, aber so beugen Sie einer Vermehrung optimal vor. 

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