Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Laktoseintoleranz

Verschiedene Milchprodukte wie Käse, Quark und Milch stehen auf einem Tisch.

Laktoseunverträglichkeit im Alltag

Laktoseintoleranz gehört zu den am häufigsten vorkommenden Lebensmittelunverträglichkeiten in Deutschland. Was passiert bei einer Laktoseintoleranz im Körper? Wie kann sie behandelt werden? Und welche Lebensmittel darf man mit dieser Unverträglichkeit essen? Dieser Artikel beantwortet alle wichtigen Fragen.

Wussten Sie schon, dass...

  • nur ein Drittel der Menschheit das ganze Leben lang Laktose gut verträgt?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Ernährungskurse bezuschusst?
  • der Laktosegehalt von Molkepulver im Vergleich zu Milch zehnmal höher ist?

Die Ursachen einer Laktoseintoleranz

Ein Eis in der Sonne oder eine wärmende Tasse Milchkaffee an einem regnerischen Tag können für leckere Genussmomente sorgen. Wenn aber danach der Bauch drückt und sich aufbläht, kann es sein, dass Ihre Verdauung empfindlich auf Laktose reagiert. Die Ursache dieser Unverträglichkeit ist das Enzym Laktase, das bei Betroffenen gar nicht oder nur in kleinen Mengen im Körper produziert wird. An sich ist das ganz natürlich. Je älter wir werden, desto weniger Laktase wird im Körper produziert. Denn normalerweise brauchen wir das Enzym nur im Säuglingsalter, um die Muttermilch zu verdauen. Deshalb kann lediglich ein Drittel der Menschheit lebenslang problemlos Milch konsumieren.

So entsteht eine Laktoseintoleranz

Eine Laktoseintoleranz kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Die häufigste Form der Unverträglichkeit ist die primäre Laktoseintoleranz. Sie entsteht, wenn der Körper über die Jahre immer weniger Laktase produziert. Die sekundäre Laktose-Unverträglichkeit auf der anderen Seite ist eine Folgeerscheinung. Wenn bei einer Krankheit wie Morbus Crohn oder einer schweren Magen-Darm-Grippe die Darmschleimhaut geschädigt wird, kann sich das negativ auf die Laktase-Produktion auswirken. Fälle von angeborener Laktoseintoleranz sind allerdings eher selten. Dann liegt beim Baby ein Gendefekt vor, der schon das Stillen unmöglich macht.

Eine Unverträglichkeit gegenüber Laktose kann sich bei den Betroffenen ganz individuell zeigen – je nachdem, wieviel Laktase noch produziert wird. So können viele Personen kleine Mengen an Laktose gut vertragen, andere hingegen merken schon bei geringen Mengen, wie es im Körper rumort.

Wie wird eine Laktoseintoleranz behandelt?

Zunächst gilt zu sagen: Eine Laktose-Unverträglichkeit ist keine Krankheit. Das bedeutet, dass man sie nicht im klassischen Sinne heilen kann. Es gibt aber Medikamente und Methoden, die Ihnen helfen, ein möglichst beschwerdefreies Leben zu führen. Vor allem wird Betroffenen eine Ernährungsumstellung empfohlen. Dabei ist am Anfang ein bisschen Ausdauer gefragt und eventuell müssen Sie ausprobieren, wie viel Laktose Ihr Körper verträgt. Je nachdem gleichen Sie dann Ihr Einkaufs- und Essverhalten an.

Große Feiern und besondere Anlässe mit Freunden oder Familie können bei einer Laktoseintoleranz problematisch werden. Vielleicht wollen Sie der einladenden Person keine Umstände machen, oder es ist nicht möglich die Speiseauswahl zu beeinflussen. In solchen Situationen können Laktase-Tabletten Abhilfe leisten. Sie unterstützen Ihr Verdauungssystem mit ausreichenden Mengen des Enzyms und Sie können Ihren Abend problemlos genießen.

Leben mit Laktoseintoleranz

Großvater sieht seinem etwa 5-jährigen Enkel dabei zu, wie er Butter auf ein Brot schmiert.

Wenn Sie an einer Laktoseintoleranz leiden, sollten Sie sich angewöhnen beim Einkaufen immer einen prüfenden Blick auf das Etikett eines Nahrungsmittels zu werfen. Vor allem bei verarbeiteten Lebensmitteln kann eine Überraschung auf Sie warten, weil Sie nicht damit gerechnet haben, dass das Produkt Laktose enthält.

Auf häufige Fragen finden Sie hier Antworten:

Was darf ich bei Laktoseintoleranz nicht essen?

Vor allem frische Milchprodukte sind problematisch. Frischkäsezubereitungen wie Mozzarella, Mascarpone und Frischkäse sollten Sie mit Vorsicht genießen. Von Milch, Schmelzkäse, Eiscreme und Milchschokolade sollten Sie ganz die Finger lassen.

Zusätzlich gibt es ein paar Lebensmittel, in denen Laktose versteckt sein kann, weshalb Sie immer einen prüfenden Blick auf das Etikett werfen sollten. Diese Lebensmittel sind zum Beispiel:

  • Backwaren
  • Aufstriche
  • Fertiggerichte
  • Fisch- und Gemüsekonserven
  • Gewürzmischung
  • fertige Salatdressings
  • Mayonnaise
  • Müsli und Cerealien
  • Pesto

Ein Lebensmittel gilt als laktosefrei, wenn es auf 100 Gramm nur 0,1 Gramm Laktose enthält. Diese Menge wird auch von Menschen mit einer Unverträglichkeit in der Regel problemlos vertragen. Wenn der Laktosegehalt bis zu ein Gramm pro 100 Gramm Lebensmittel enthält, spricht man von einem moderaten Gehalt. Und auch dieser Gehalt ist für viele Betroffene noch gut verträglich.

Wo ist am meisten Laktose drin?

Der absolute Spitzenreiter, mit einem Laktosegehalt von bis zu 70 Gramm pro 100 Gramm, ist übrigens Molkepulver. Molke ist also nicht laktosefrei. In getrockneter Form wird Molke vor allem bei der Herstellung von Süßigkeiten, Schokolade und Margarine genutzt und ist in vielen Proteinshakes enthalten.

Wie erkenne ich, ob in einem Produkt Laktose ist?

Da hilft oft nur ein prüfender Blick auf das Etikett. In der Zutatenliste wird Ihnen genau aufgezeigt, welche Nährstoffe in einem Lebensmittel enthalten sind. Dabei sollten Sie neben dem Wort Laktose auch auf die Bezeichnungen Milchzucker und Laktosemonohydrat achten. Andere Zutaten erinnern Sie vielleicht vom Namen her zunächst an den Milchzucker, haben aber letztlich gar nichts damit zu tun. Lebensmittel, die zum Beispiel Laktat, Laktit, Milcheiweiß oder Milchsäurebakterien enthalten, sind für Sie ganz unbedenklich.

Was darf man bei Laktoseintoleranz essen?

Völlig frei von Laktose sind vor allem vegane Alternativprodukte wie Pflanzenmilch oder Käse aus Mandeln, denn sie sind frei von tierischen Produkten. 

Folgende Lebensmittel enthalten pro 100 Gramm kleine Mengen Laktose, die Sie mitunter vertragen können:

  • gereifte Käsesorten wie Parmesan, Bergkäse und Tilsiter
  • Camembert
  • Butter und Butterschmalz
  • Feta-Käse
  • Bitterschokolade

Ist in Brot auch Laktose drin?

Brot und Backwaren können unter Umständen Laktose enthalten. Gerade süßes Brot wie Brioche, Rosinenbrötchen und Ähnliches haben einen hohen Laktosegehalt. Und auch in Knäckebrot und Zwieback können kleine Mengen von Milchzucker drin sein.

Wenn Sie die Vermutung haben, an einer Laktoseintoleranz zu leiden, sollten Sie zunächst mit Ihrem hausärztlichen Fachpersonal sprechen. Dort werden entsprechende Tests gemacht und Sie bekommen eine ausführliche Beratung. Der nächste Schritt ist dann gegebenenfalls die Ernährungsumstellung. Die AOK Sachsen-Anhalt unterstützt Sie bei dieser Umstellung mit verschiedenen Gesundheitskursen, die sich mit Ernährung und Lebensmittelunverträglichkeiten beschäftigen.

 

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