Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Lakritz - eine faszinierende Leckerei 

Lakritz-Gummibärchen werden aus einem Glas in eine Hand gefüllt

Die dunkle Verlockung der Süßholzwurzel

Viele Naschkatzen schwören auf Lakritz als beliebte Alternative zu Gummibärchen und Schokolade aufgrund seines außergewöhnlichen Geschmacks. Die schwarze Leckerei, auch als „Süßholz" bekannt, ist aber längst nicht für alle gleichermaßen ein Genuss – entweder Sie sind Liebhaber oder machen einen großen Bogen um die Süßigkeit. Trotzdem ist Lakritz seit Jahrhunderten fester Bestandteil des Süßwarenregals und kulinarischer Traditionen. Ursprünglich wird Lakritz aus der Wurzel der Süßholzpflanze gewonnen, die vorwiegend im Mittelmeerraum und in Teilen Asiens gedeiht. Süßholz gilt auch als Heilpflanze und hat eine Vielzahl positiver Wirkungen auf den Körper. Die Pflanze wird daher auch in der Medizin gegen Atemwegs- und Magen-Darm-Beschwerden oder bei Entzündungen eingesetzt. Gesundheitliche Problemen treten bei Lakritz allerdings dann auf, wenn Sie zu viel von der süßen Leckerei essen. 

Folgen Sie uns in die Welt der Süßholzwurzel und erfahren Sie, woraus Lakritz besteht und wie es sich auf unseren Körper und unsere Gesundheit auswirkt. Außerdem informieren wir darüber, wieviel Lakritz Sie am Tag naschen dürfen und wer besser auf Lakritz verzichten sollte. 

Wussten Sie schon, dass...

  • Lakritz vorübergehend die Libido senken kann?
  • die AOK Sachsen-Anhalt einmal pro Jahr eine individuelle Ernährungsberatung bezuschusst?
  • die Süßholzwurzel in zahlreichen rezeptfreien Medikamenten und Hustensäften verwendet wird?

Was ist Lakritz?

Lakritz wird als Extrakt aus der Wurzel der Süßholzpflanze gewonnen. Die Wurzel wird zerkleinert und mit Wasser gemischt, bis ein feiner Brei entsteht. Nach mehrstündigem Kochen werden anschließend die Fasern entfernt. Es ist Rohlakritz entstanden. Je nach gewünschtem Lakritzprodukt wird die Masse anschließend weiterverarbeitet. Häufig wird das eingedickte Wurzelextrakt mit Zucker [SA1], Glukosesirup, Mehl und Kartoffelstärke vermischt. Um verschiedene Geschmacksrichtungen zu bedienen, werde häufig noch Aromen dazugegeben. Lakritz ist eine äußerst vielseitige Süßware, da es sich in Bonbons, Stangen, als Sirup oder auch als Pulver verarbeiten lässt. 

Wie wirkt die Süßholzwurzel auf den Körper?

Ein Bund frisch geernteter Frühlingszwiebeln.

Die Süßholzwurzel als solche hat zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Denn sie

  • fördert die Verdauung
  • hat eine antioxidative Wirkung
  • lindert Magenbeschwerden
  • wirkt entzündungshemmend und antibakteriell
  • ist schleimlösend bei Atemwegserkrankungen
  • wird zur Senkung der Leberwerte eingesetzt
  • stärkt die Abwehrkräfte

Vorsicht: Übermäßiger Verzehr kann zu unerwünschten Nebenwirkungen und gesundheitlichen Problemen führen.

Ist Lakritz gesund?

Eine einheitliche Empfehlung für eine tägliche Verzehrmenge gibt es nicht. Grundsätzlich ist die Menge vom individuellen Gesundheitszustand und der Art des verarbeiteten Lakritz abhängig. Die enthaltenen Stoffe wie Glycyrrhizin und Ammoniumchlorid (Salmiak) können eine Gefahr für die Gesundheit sein. Daher sollten besonders Kinder wenig Lakritz naschen.

Eine Schale voller Lakritzschnecken steht neben einem Bündel Süßholz

Kann Lakritz Nebenwirkungen verursachen?

Gönnen Sie sich zu viel Lakritz, sind Nebenwirkungen möglich. Auftreten können dann unter anderem: 

  • Übelkeit und Erbrechen
  • neurologische Beschwerden wie Lähmungserscheinungen
  • Bluthochdruck
  • Herzrhythmusstörungen
  • Glycyrrhizin

    Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt grundsätzlich nicht mehr als 100 Milligramm Glycyrrhizin pro Tag zu essen. Denn der Pflanzenstoff wird durch Bakterien im Darm in Zucker und freie Glycyrrhetinsäure umgewandelt. Essen Sie übermäßig viel Lakritz, kann das zu Natrium- und Wasseranreicherungen und zeitgleich zu Verlust von Kalium führen. Die Folgen sind Muskelschwäche, erhöhter Blutdruck und Wassereinlagerungen. Auch Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten wie Digoxin, Diuretika und blutdrucksenkenden Medikamenten, wie Antihypertensiva, sind möglich.

  • Salmiak

    Der Mineralstoff Salmiak kommt bei der Herstellung von salz- beziehungsweise säuerlichem Lakritz zum Einsatz. Auch hier gilt: die Dosis macht das Gift. Bei übermäßigem Verzehr von Salmiak sind Übelkeit und Erbrechen bekannte Nebenwirkungen. Auch neurologische Beschwerden wie Schwindel, Verwirrung und Kopfschmerzen sind möglich. Daher wird empfohlen nicht mehr als 100 bis 150 Milligramm pro Körpergewicht täglich zu verzehren.

Lakritz ist nicht gleich Lakritz

Lakritz hat je nach Vorlieben und Bedürfnissen viele verschiedene Geschmäcker. Abhängig vom Ammoniumchlorid- und Glycyrrhizinsäuregehalt wird Lakritz in verschiedene Kategorien eingeteilt. 

  • Kinderlakritz 

    Der Ammoniumchlorid-Gehalt liegt unter 0,2 Gramm pro 100 Gramm Fertigerzeugnis. Da es weniger Glycyrrhizin enthält, ist der Geschmack auch etwas milder.

  • Erwachsenenlakritz

    Hier sind mehr als 20 Gramm Salmiak pro Kilogramm verarbeitet. Die Konzentration an Glycyrrhizin ist höher und die Konsumenten erleben einen intensiveren Geschmack.

  • Starklakritz 

    Diese Lakritzart ist auch als salziges Lakritz bekannt und zeichnet sich durch sein intensives Aroma aus. Starklakritz ist eher für Liebhaber gedacht und enthält oft einen hohen Anteil an Ammoniumchlorid, der zwischen 44,9 und 79,9 Gramm pro Kilogramm liegt.

Verzehrempfehlung

Mögen Sie Kinderlakritz, verzehren Sie am Tag nicht mehr als 50 Gramm. Vom Erwachsenenlakritz sollten Siemaximal 25 bis 50 Gramm pro Tag naschen. Haben Sie eine Vorliebe für Starklakritz, gilt eine Maximalmenge von 25 Gramm pro Tag.

Älterer Herr prüft Lebensmittel im Supermarkt auf Süßholzwurzel

Wer sollte die Süßholzwurzel meiden?

Bestimmte Inhaltsstoffe von Lakritz können sich auf Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen negativ auswirken. Der Konsum sollte vermieden werden. Dazu zählen:

  • Menschen mit erhöhtem Blutdruck
  • Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen
  • Menschen mit Diabetes
  • Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen

Lakritz in der Schwangerschaft

Wenn Sie schwanger sind und gern Lakritz essen, achten Sie auf eine angemessene Verzehrmenge. Denn das in Lakritz enthaltene Glycyrrhizin kann die Konzentration von Cortisol im Körper des ungeborenen Kindes verstärken. Das Risiko einer Frühgeburt und auch Entwicklungsstörungen beim Ungeborenen sind erhöht.

Verschiedene bunte Lakritz-Süßigkeiten

Fazit: Vielseitige Süßware

Lakritz bietet eine Vielfalt einzigartiger Aromen und Eigenschaften. Trotz der vielen potentiell gesundheitlichen Vorteile der Süßholzwurzel, genießen Sie Lakritz am besten in Maßen. Es ist eine Süßware, die je nach Grad der Verarbeitung und Zusatzstoffen gesünder oder ungesünder sein kann. Achten Sie daher auf eine ausgewogene Ernährung, um den hohen Zuckeranteil in Lakritz auszugleichen. 

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