Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Krampfadern

zwei etwa 60-jährige Frauen wandern an der Küste entlang. Im hIntergrund sieht man das Meer.

Varizen: Hilfe bei lästigen Krampfadern

Krampfadern, medizinisch auch Varizen genannt, sind ein Zeichen für die Störung des Blutflusses und entstehen, wenn sich das Blut in den oberflächlichen Beinvenen staut. Meist befinden sie sich an den Waden oder Innenseiten der Beine und treten als bläuliche Färbung nach außen hervor. In unserem Beitrag lesen Sie, was die Ursachen für Krampfadern sind und wie Sie dem Ganzen vorbeugen können.

Wussten Sie schon, dass…

  • auch schon viele junge Menschen an Krampfadern leiden?
  • auch Männer Krampfadern bekommen können?
  • die AOK Sachsen-Anhalt nicht rezeptpflichtige Medikamente mit 40 Euro bezuschusst?

Wie entstehen Krampfadern?

Die häufigsten Ursachen für Krampfadern sind Bewegungsmangel und genetische Veranlagungen für eine Wandschwäche der oberflächlichen Beinvenen.

Der Rückfluss unseres Blutes ist auf Muskeln angewiesen, die entsprechend beansprucht werden müssen. Bewegen wir uns zu wenig (zum Beispiel weil wir überwiegend eine sitzende Tätigkeit ausüben), ist ein Blutstau die Folge. Krampfadern zeichnen sich geschlängelt an der Hautoberfläche ab und treten als deutliche Herauswölbung der Haut hervor. Krampfadern können in jedem Lebensabschnitt auftreten. Etwa 20 % der Erwachsenen bekommen sie irgendwann. Das Risiko steigt jedoch mit zunehmenden Alter. Frauen haben öfter mit Krampfadern zu tun als Männer. 

Kleinste Form: Besenreiser 

Besenreiser sind die am wenigsten ausgeprägte Form der Krampfader und sind unter der Haut als Netz von rötlichen oder bläulichen Linien erkennbar. Besenreiser müssen sich im späteren Verlauf nicht zwangsläufig zu Krampfadern entwickeln und sind im Vergleich ungefährlich und meist nur ein kosmetisches Problem.

Risikofaktoren

Ärztin untersucht Krampfadern einer Patientin

Krampfadern werden besonders begünstigt durch:

  • zunehmendes Alter
  • familiäre Veranlagung
  • starkes Übergewicht
  • Berufe, in denen man lange sitzen muss
  • Gefäßerkrankungen wie eine tiefe Beinvenenthrombose

Frauen bemerken Krampfadern häufig in der Schwangerschaft. Das zusätzliche Gewicht führt dazu, dass das Blut aus den Beinvenen schlechter abfließen kann. In den meisten Fällen bilden sich diese Krampfadern nach der Schwangerschaft wieder zurück.

Krampfadern vorbeugen

„Gesunde Venen“ lautet das Stichwort, um Krampfadern entgegenzuwirken. Viel Bewegung tut Ihren Venen gut, beugt unschönen Krampfadern vor und senkt außerdem das Risiko für Thrombose, Diabetes und Rückenschmerzen.

Die folgenden Tipps können helfen, die Entstehung von Varizen zu verzögern:

  • Beine in Bewegung halten

    Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Füße beim Sitzen flach nebeneinander auf dem Boden abstellen. Versuchen Sie möglichst oft die Stellung Ihrer Füße und Beine zu wechseln, indem Sie auf der Stelle tippeln, die Zehenspitzen nach oben und unten dehnen und die Füße nach links und rechts kreisen.

  • Sport als Ausgleich

    Ein optimaler Ausgleich zu einer sitzenden Tätigkeit ist sportliche Betätigung. Egal ob Spazieren, Walken oder Fahrrad fahren: die Wadenmuskulatur wird gestärkt und somit auch der Blutrückfluss. Bei Krampfadern eignet sich besonders das Schwimmen, da der Wasserdruck wie ein Kompressionsstrumpf wirkt und unsere Venen optimal unterstützt. Experten empfehlen drei bis vier sportliche Aktivitäten pro Woche in den Alltag einzubauen.

  • Dusche mit einem kalten Bein-Guss abschließen

    Nach der morgendlichen Dusche beide Beine abschließend mit kaltem Wasser abduschen. Beginnen Sie dabei am linken Knöchel und arbeiten Sie sich bis zum Knie hoch. Nach zehn Wiederholungen ist das rechte Bein an der Reihe.

Beschwerden bei Krampfadern

Ein ältere Frau sitzt auf dem Sofa und hält ihre Beine.

Meist sind Krampfadern ungefährlich und für Betroffene nur ein kosmetisches Problem. Manchmal verursachen Sie aber Beschwerden. Das Aussehen der Krampfadern sagt dabei nicht immer etwas über die Stärke der Symptome aus: So können wenig auffällige Krampfadern starke Beschwerden verursachen und große, knotig verdickte Adern gar keine.

Typische Symptome:
Die Beine fühlen sich schwer, müde und gespannt an, Unterschenken und Knöchel können anschwellen. Die Beschwerden verschlimmern sich zum Abend, bei warmen Temperaturen oder wenn Sie lange gesessen oder gestanden haben. Manchmal lösen Krampfadern auch nächtliche Wadenkrämpfe oder Schmerzen aus.

Es ist empfehlenswert direkt Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufzusuchen, wenn Sie eine Krampfader an sich bemerken. Der Arzt oder die Ärztin kann einschätzen, wie stark die Krampfader ausgeprägt ist und kann gegebenenfalls schon frühzeitig mit einer Behandlung eingreifen. Sobald sich Beschwerden verstärken ist ein erneuter Besuch bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ratsam.

Können Krampfadern gefährlich werden?

Bleiben Krampfadern unbehandelt, können Venenentzündungen und Beingeschwüre die Folge sein. Hervorgerufen werden diese Beschwerden, weil der Rücktransport des Blutes aus den Beinen nicht mehr ausreichend funktioniert und dadurch der Druck in den betroffenen Venen dauerhaft erhöht ist. Schlimmstenfalls bildet sich eine Thrombose, die bis hin zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie führen kann.

Bei folgenden Symptomen sollten Sie aufhorchen und Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin kontaktieren:

  • Geschwüre oder offene Wunden im Bereich des Fußknöchels, die nicht durch eine Verletzung entstanden sind oder nach 2 Wochen nicht verheilt sind
  • eine starke Beinschwellung
  • gerötete Venen, die sich warm anfühlen und schmerzen
  • Blutungen aus oder in der Nähe der Krampfadern
  • ein Hautausschlag im Bereich der Krampfadern

Diagnose

Ärztin untersucht Krampfadern einer Patientin

Um eine genaue Diagnose zu stellen, fragt Ihr Arzt / Ihre Ärztin zunächst typische Beinbeschwerden und eventuelle Risikofaktoren ab. Anschließend erfolgt die eigentliche Untersuchung, bei der alle betroffenen Bereiche äußerlich begutachtet und eingeschätzt werden. Durch Ertasten kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin feststellen, ob Gewebe verhärtet ist oder sich Schwellungen gebildet haben. In einige Fällen können auch bildgebende Verfahren wie beispielsweise eine Ultraschall-Untersuchung notwendig werden. Zum Abschluss wird das Untersuchungsergebnis und die weitere Therapie besprochen.

Behandlungsmethoden

Um Beschwerden durch Krampfadern zu lindern oder abzustellen, gibt es verschiedene Behandlungsmethoden, die je nach Ausprägung der Varizen zum Einsatz kommen:

  • Stützstrümpfe (Kompressionsstrümpfe) üben Druck auf die Venen aus und können dadurch den Blutfluss unterstützen. Wie gut sie bei Krampfader-Beschwerden helfen, ist bei Betroffenen individuell.
  • Zudem gibt es Cremes, Salben und Tabletten, die zur Behandlung von Venenproblemen eingesetzt werden. Solche Mittel enthalten zum Beispiel Extrakte aus Rosskastanie oder rotem Weinlaub, die stabilisierend auf die Muskulatur der Venenwand wirken und somit das Schwere- und Spannungsgefühl in den betroffenen Stellen reduzieren können.

Operative Methoden

Wenn diese Behandlungsmethoden keine Linderung verschaffen, können Krampfadern operativ entfernt werden. Dabei werden sie durch Hitze verschlossen oder chemisch verödet. Die häufigsten Operationsmethoden sind:

Behandlungen mit Hitze 

Komplikationsärmer sind Behandlungen, wo die Krampfader mit Hilfe von Hitze verschlossen wird. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

  • Venenstripping

    Beim Venenstripping werden am Bein zwei Schnitte gesetzt und die Vene über einen Schnitt in der Leiste komplett herausgezogen.

  • Phlebektomie

    Bei einer Phlebektomie werden entlang der betroffenen Vene verschiedene kleine Schnitte gesetzt und die Vene in mehreren Teilen entfernt. Dieses Verfahren eignet sich besonders für die kleineren Venen.

  • Radiofrequenzablation

    Bei der Radiofrequenzablation werden kleine Schnitte im Bereich der Krampfader gesetzt. Über diese Schnitte wird ein dünner Schlauch bis zur Vene geschoben. Durch diesen Schlauch wird eine Sonde eingeführt, die mit Hilfe von elektromagnetische Wellen, Wärme erzeugt und so die Vene versiegelt.

  • Endovenöse Lasertherapie

    Bei der endovenösen Lasertherapie wird die Vene mit Hilfe von Laserstrahlen ebenfalls von innen durch Wärme versiegelt.

  • Sklerotherapie

    Die Sklerotherapie arbeitet mit Flüssigkeit, die in die betroffene Vene gespritzt und durch ihre Inhaltsstoffe diese so stark schädigt, dass sie verschlossen wird. Bei dieser Behandlungsmethode treten meist bräunliche Hautverfärbungen an der Einstichstelle auf, die aber nach einiger Zeit wieder verschwinden sollten.

Das können Sie selbst tun

Ein Mann und eine Frau joggen gemeinsam im Park

Wir haben ein paar Tipps zusammengetragen, wie Sie die ärztliche Behandlung auch Zuhause unterstützen und Beschwerden lindern können:

  • Vermeiden Sie langes Stehen und Sitzen.
  • Vermeiden Sie ein Überkreuzen der Beine, wenn Sie sitzen.
  • Bauen Sie so oft wie möglich Bewegung in Ihren Alltag ein.
  • Halten Sie Ihr Gewicht im Normalbereich.
  • Wenden Sie kalte Unterschenkel- oder Kniegüsse nach Kneipp an.

Gut zu wissen

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