Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Honig

Ein Mann portioniert Honig aus einem Glad

Natürliches und aromatisches Süßungsmittel

Bienen bestäuben täglich Millionen von Pflanzen. Dabei sammeln sie vor allem Nektar und Honigtau – die Basis für Honig, den sie im Bienenstock zur eigenen Nahrungsvorsorge produzieren. Das goldgelbe Naturprodukt wurde bereits in der Antike nicht nur als Süßungsmittel geschätzt, sondern auch als Heilmittel verwendet.

Auch heute ist Honig so beliebt wie eh und je: ob als Frühstücksklassiker auf dem Brot, als natürliche Alternative zu Zucker, als Zutat in der Naturkosmetik oder als bewährtes Mittel in der Hausapotheke. Je nach Herkunft, Herstellungsart und Zusammensetzung unterscheiden sich die vielfältigen Honigarten deutlich im Geschmack, in der Konsistenz und in ihren Inhaltsstoffen.

Doch was steckt eigentlich wirklich im Honig? Wie gesund ist er tatsächlich – und für wen ist Vorsicht geboten? In unserem Beitrag finden Sie spannende Fakten, gesundheitliche Hintergründe und hilfreiche Tipps rund um das beliebte Naturprodukt.

Wussten Sie schon, dass…

  • Bienenvölker für 500 Gramm Honig insgesamt etwa 120.000 Kilometer zurücklegen müssen?
  • in Deutschland weltweit am meisten Honig konsumiert wird?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Ihnen jährlich bis zu zwei Gesundheitskurse bezuschusst?
Ein Imker erntet Bienenwaben für die Honigproduktion

Wie entsteht Honig?

Honig ist ein echtes Naturwunder. Er besteht zu etwa 80 Prozent aus Zuckerarten und zu rund 20 Prozent aus Wasser. Entstehen kann er nur durch das Zusammenspiel vieler Bienen: Sie sammeln Blütennektar oder Honigtau, nehmen ihn in ihren Magen auf und reichern ihn dort mit körpereigenen Enzymen an.

Zurück im Bienenstock übergeben die Sammlerbienen die süße Masse an sogenannteStockbienen. Diese lagern den Nektar in Waben ein und bearbeiten ihn weiter, bis durch das Verdunsten von Wasser und ständiges Flügelfächeln der dickflüssige Honig entsteht.

Sind die Waben schließlich mit einer dünnen Wachsschicht verschlossen, ist der Honig reif zur Ernte. Der Imker entfernt die Wachsdeckel, schleudert die Waben, sodass der Honig herausfließt, und füllt das gesiebte Naturprodukt anschließend in Gläser ab.

Übrigens: Für ein Kilogramm Honig müssen Bienen bis zu fünf Millionen Blüten anfliegen – eine beeindruckende Leistung für ein Glas echten Bienenhonigs!

Honigsorten im Überblick

Je nach Herkunft und Zusammensetzung unterscheidet man verschiedene Honigsorten, die sich in Geschmack, Farbe, Konsistenz und Inhaltsstoffen deutlich voneinander unterscheiden:

  • Blütenhonig

    Er stammt aus dem Nektar verschiedener Pflanzenarten und zeichnet sich durch ein feines bis markantes Aroma aus. Farbe, Duft und Konsistenz variieren stark – abhängig davon, welche Blüten angeflogen wurden. Wird überwiegend der Nektar einer Pflanzenart gesammelt, spricht man von sortenreinem Honig, etwa Akazien-, Linden- oder Löwenzahnhonig. Besteht der Honig hingegen aus einer Mischung verschiedener Blüten, wird er als Mischhonig bezeichnet.

  • Waldhonig / Honigtauhonig

    Bei dieser Honigsorte sammeln die Bienen keinen Nektar, sondern Honigtau verschiedener Baumarten. Waldhonig ist meist dunkel, flüssig und überzeugt durch ein würziges Aroma. Aufgrund klimatischer Schwankungen ist die Ernte nicht jedes Jahr möglich – das macht ihn seltener und oft teurer als klassischen Blütenhonig. Typische Sorten sind Fichten-, Tannen-, Eichen-, Ahorn- oder Lindenhonig.

  • Frühtrachthonig

    Der Honig aus dem ersten Schleudergang des Jahres enthält vorwiegend Nektar von Frühblühern wie Weiden, Obstgehölzen oder Ahorn. Geschmacklich kommt Frühtrachthonig meist mild, frisch und blumig daher. Besonders bekannt ist der helle, cremige Rapshonig als Vertreter dieser Sorte.

  • Sommertrachthonig

    Der Honig aus dem Sommerschleudergang enthält stark variierende Anteile von Blütennektar und Honigtau. Deshalb unterscheidet er sich je nach Jahrgang deutlich in Aroma, Geschmack und Farbe. Sommertrachthonig ist meist kräftiger und würziger im Geschmack und dunkler als der Frühtrachthonig.

Honig als Süßungsmittel für den Joghhurt

Wie gesund ist Honig wirklich? 

Honig besteht nicht nur aus Zucker und Wasser – er enthält auch geringe Mengen an Vitaminen, Proteinen, Mineralstoffen und Aminosäuren. Allerdings sind diese Nährstoffe in so geringen Konzentrationen vorhanden, dass sie ernährungsphysiologisch kaum ins Gewicht fallen.

Ein kritischer Blick lohnt sich bei der Herkunft: In handelsüblichem Honig – vor allem in Importware – können Rückstände von Antibiotika oder dem Bienenvertreibungsmittel Phenylacetaldehyd nachgewiesen werden. 

Besonders betroffen sind Produkte mit der Kennzeichnung „Mischung aus EU- und Nicht-EU-Ländern“, wie sie häufig im Supermarktregal zu finden sind. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift am besten zu Honig aus reiner EU-Landwirtschaft. Dieser unterliegt strengeren Qualitätskontrollen und kommt meist aus nachvollziehbarer, regionaler Produktion.

Die Heilwirkungen von Honig – altbewährt und modern zugleich

Die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Honig sind seit Jahrhunderten bekannt und bis heute geschätzt. Besonders hervorzuheben ist seine natürlich antibakterielle Wirkung, die auf bestimmte Enzyme im Honig zurückgeht. Schon in der Antike wurde Honig zur Wundheilung eingesetzt – eine Anwendung, die auch heute noch medizinisch genutzt wird. Allerdings kommt dabei spezieller medizinischer Honig zum Einsatz, da handelsüblicher Honig Keime enthalten kann und für offene Wunden ungeeignet ist.

Darüber hinaus enthält Honig Aromastoffe wie ätherische Öle, die beruhigend auf die Atemwege wirken. Bei Beschwerden wie Husten, Schleimbildung oder Halsschmerzen kann ein Löffel Honig wohltuende Linderung verschaffen. Besonders wirksam ist die Einnahme von etwa 2,5 Millilitern Honig vor dem Schlafengehen – sie kann den nächtlichen Hustenreiz mildern und für einen ruhigeren Schlaf sorgen.

Auch bei Sodbrennen zeigt Honig eine lindernde Wirkung. Seine beruhigenden und schützenden Eigenschaften können dazu beitragen, die gereizte Speiseröhre zu entlasten und unangenehme Beschwerden zu reduzieren – ein bewährtes Hausmittel, das ganz ohne Chemie auskommt.

Eine Frau verfeinert ihre Pancakes mit Honig

Honig: süß, aber mit Bedacht genießen

So gesund Honig in Maßen auch sein kann – er sollte bewusst und nicht im Übermaß verzehrt werden. Denn Honig besteht zu einem großen Teil aus Zucker, vor allem Fructose und Glucose, und weist entsprechend einen hohen Kaloriengehalt auf. Ein übermäßiger Konsum kann das Risiko für Übergewicht, Karies oder Typ-2-Diabetes erhöhen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich nicht mehr als 50 Gramm Zucker aufzunehmen – das entspricht etwa drei Esslöffeln Honig. Diese Menge sollte jedoch nicht allein durch Honig gedeckt werden, sondern umfasst die gesamte Zuckerzufuhr am Tag.

Wer sollte auf Honig verzichten?

Für gesunde Erwachsene ist Honig bei maßvollem Verzehr unbedenklich. Es gibt jedoch einige Ausnahmen:

Babys unter zwölf Monaten sollten keinen Honig bekommen, da er Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthalten kann. Diese können bei Säuglingen eine gefährliche Lebensmittelvergiftung (Säuglingsbotulismus) verursachen.

Menschen mit Fruktoseintoleranz sollten Honig meiden, da dieser Fruktose enthält. Der Verzehr kann Beschwerden wie Blähungen und Durchfall auslösen.

Immungeschwächte Personen, wie etwa nach einer Transplantation, während einer Chemotherapie oder bei bestehenden Immundefekten, sollten Honig nur nach ärztlicher Rücksprache verzehren. Als Naturprodukt ist Honig nicht vollständig keimfrei und könnte daher Risiken bergen.

Übrigens: Honig ist nicht vegan. Obwohl er keine tierischen Bestandteile enthält, handelt es sich bei Honig um ein tierisches Produkt, da er von Bienen produziert wird.

Ein prüfender Blick auf das Honigglas in einem Supermarkt

Honig ist nicht gleich Honig: regionale Unterschiede bewusst wählen

Wer Honig kauft, trifft nicht nur eine geschmackliche Entscheidung, sondern auch eine bewusste Wahl hinsichtlich Herkunft und Qualität. Selbst innerhalb Deutschlands gibt es große regionale Unterschiede. Boden- und Klimaverhältnisse beeinflussen das Blütenangebot für Honigbienen und damit auch Aroma, Farbe und Geschmack des Honigs. Diese Unterschiede können sogar innerhalb einer Region spürbar sein.

Auf dem Etikett eines Honigglases muss das Herkunftsland angegeben sein. Wer jedoch auf Nummer sicher gehen möchte, setzt auf Honig direkt vom regionalen Imker. So lässt sich nicht nur die Herkunft besser nachvollziehen, sondern auch die Qualität kontrollieren.

Besonders hohe Standards gelten für Bio-Honig. Um als solcher verkauft zu werden, muss er strenge Auflagen erfüllen. Dazu gehören der ökologische Anbau der Pflanzen, eine überwiegende Bepflanzung mit Wildblumen, naturnahe Haltungsbedingungen für die Bienen sowie der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel.

Honig aus Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt finden sich unterschiedliche Honigsorten, die von der Vielfalt unserer Region zeugen. Im Flachland, besonders in den Regionen um Magdeburg, Halle und das Saaletal, dominieren Blütenhonige und Rapshonig. Diese Honige entstehen vor allem aus den Blüten von Raps, Klee, Löwenzahn und anderen Obstblüten. Besonders im Frühjahr wird hier hochwertiger Rapshonig produziert.

Schild "Honig aus eigener Imkerei"

Im Harz wird vor allem Waldhonig hergestellt. Dieser Honig kommt vorwiegend aus den Wäldern rund um den Brocken, die durch ihre vielfältige Flora und das hohe Niederschlagsaufkommen ideale Bedingungen für die Bienen bieten. Waldhonig ist deutlich dunkler, von goldbraun bis fast schwarz, und schmeckt kräftig und würzig. Die Aromen variieren je nach Baumart, etwa Fichte, Tanne oder Buche, aus denen die Bienen den Honigtau sammeln.

Blütenhonig ist in Sachsen-Anhalt mild, süß, hell und klar. Die feinen Aromen variieren je nach Blütequelle und verleihen jedem Glas eine individuelle Note. Rapshonig hat eine besonders helle Farbe und eine streichfähige, feste Konsistenz. Geschmacklich ist er mild mit einer leicht kräftigeren Note.

Wer regionalen Honig kaufen möchte, wird bei Imkern vor Ort fündig, etwa über die Imkervereine Sachsen-Anhalt e.V.. Für Bio-Honig lohnt sich ein Besuch in Bioläden oder auf Biohöfen. Weitere Infos und eine Übersicht über Bio-Produkte und -Läden in der Region bietet der Bio-Einkaufsführer Sachsen-Anhalt.

Honig in der Städteregion: Das Gute liegt so nahe

Damit Honig seine wertvollen Inhaltsstoffe und seine hohe Qualität langfristig behält, ist die richtige Lagerung entscheidend:

  • Kühl, aber nicht kalt: Honig sollte idealerweise bei Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad Celsius gelagert werden. Zu hohe oder langanhaltende Erwärmung kann empfindliche Enzyme und andere gesunde Inhaltsstoffe zerstören. Ein Platz im Kühlschrank ist nicht empfehlenswert, da Honig dort kristallisieren und seine Konsistenz verändern kann.
  • Dunkel: Licht, vor allem UV-Strahlung, kann Enzyme und Vitamine im Honig abbauen. Bewahren Sie Honig daher in einem lichtgeschützten Behälter oder an einem dunklen Ort auf.
  • Luftdicht verschließen: Honig ist hygroskopisch, das bedeutet, er zieht Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft an. Wenn er nicht richtig verschlossen ist, kann dies zu Gärung führen. Zudem nimmt Honig schnell Gerüche und Geschmäcker aus der Luft auf. Ein fest schließender Deckel ist daher unerlässlich.
  • Vorsicht beim Erhitzen: Honig sollte niemals zu stark erhitzt werden. Ab etwa 40 Grad Celsius beginnen wertvolle Inhaltsstoffe abzubauen, und bei Temperaturen über 120 Grad kann sich der problematische Stoff Acrylamid bilden, der als potenziell krebserregend gilt.

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