Pressemitteilung
21. November 2024 // Magdeburg / Halle (Saale)
Sachsen-Anhalt: Mehr Menschen nutzen wieder Krebs-Früherkennung
Tag der Krebsvorsorge am 28. November nimmt Hautkrebs-Früherkennung in den Fokus
In Sachsen-Anhalt nehmen wieder mehr Menschen die Krebs-Früherkennungsuntersuchung in Anspruch. Das zeigt eine Analyse unter den AOK-Versicherten in Sachsen-Anhalt, welche die AOK Sachsen-Anhalt und die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e.V. im Vorfeld des „Tages der Krebsvorsorge“ am 28. November vorstellen. Danach stiegen im Vergleich zu 2019 die Zahlen bei der Koloskopie zur Darmkrebsvorsorge (plus 22,1 Prozent), beim Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs (plus 4 Prozent) und bei der Früherkennung von Prostatakrebs (plus 4,7 Prozent). Die Ergebnisse sind im „Früherkennungsmonitor 2024“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zusammengefasst.
Auch die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs stieg um 1,5 Prozent. Lediglich beim Hautkrebs-Screening (minus 2,3 Prozent) lagen die Teilnahmeraten noch leicht unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie (siehe Tabelle 1).
„Die Einbrüche der Pandemiejahre scheinen der Vergangenheit anzugehören“, sagt Kay Nitschke, Geschäftsbereichsleiter ambulante und stationäre Versorgung bei der AOK Sachsen-Anhalt. „Die vielen Appelle der letzten zwei Jahre, versäumte Untersuchungen nachzuholen, scheinen zu fruchten.“
Die frühe Erkennung von Krebs oder von Krebs-Vorstufen könne die Chancen auf Heilung deutlich erhöhen. „Daher trommeln wir weiter gemeinsam für die Teilnahme an den Untersuchungen – zumal es trotz des positiven Trends bei sämtlichen Krebsvorsorge-Untersuchungen noch erhebliches Steigerungspotenzial gibt“, sagt Nitschke.
Einige Landkreise in Sachsen-Anhalt bei Hautkrebs-Screening bundesweit Schlusslicht
Die Initiatoren stellen zum diesjährigen „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November das Hautkrebs-Screening in den Mittelpunkt. Hier sind die Teilnahmequoten im Vergleich zu den anderen Früherkennungs-Untersuchungen am geringsten. So haben laut Früherkennungsmonitor des WIdO nur etwa 20 bis 30 Prozent der Frauen und Männer diese Untersuchung in den vergangenen zehn Jahren mindestens drei Mal in Anspruch genommen. Je nach Altersgruppe gingen 35 bis 50 Prozent der Menschen in den vergangenen zehn Jahren gar nicht zum Hautkrebs-Screening. Männer in jüngeren Altersgruppen nehmen das Angebot besonders selten in Anspruch.
Zudem zeigen sich bei der Teilnahme am Hautkrebs-Screening deutliche regionale Unterschiede in Sachsen-Anhalt (siehe Tabelle 2). Für die Jahre 2021 bis 2023 hatte die höchste Teilnahmequote Halle (Saale), sowohl bei Frauen (39,7 Prozent) als auch bei Männern (35,1 Prozent). Die niedrigste Quote hingegen hatte der Landkreis Dessau-Roßlau mit 19,2 Prozent bei den Frauen und 16,4 Prozent bei den Männern.
Zum Vergleich: Über bundesweit alle 400 Kreise hinweg lag die höchste Quote bei über 50 Prozent, die niedrigste bei 12,7 Prozent. Dessau-Roßlau und Wittenberg gehören damit sowohl bei Frauen als auch Männern zu den bundesweit 20 Kreisen mit den niedrigsten 3-Jahres-Inanspruchnahmeraten.
Forsa-Befragung zeigt große Unkenntnis bezüglich Früherkennung von Hautkrebs
Eine repräsentative Forsa-Befragung im Auftrag des AOK-Bundesverbandes beleuchtet die Gründe für die geringe Teilnahme am Hautkrebs-Screening. Anspruchsberechtige Befragte ab 35 Jahren, die bislang nach eigenen Angaben noch nicht an der Früherkennungsuntersuchung teilgenommen hatten, wurden nach den Gründen dafür gefragt. Etwa ein Viertel der Befragten (25,9 Prozent) gab Unkenntnis an, wobei Männer diese Begründung fast doppelt so häufig nannten wie Frauen. Jeder Fünfte verwies auf lange Wartezeiten oder Unsicherheit hinsichtlich der Anspruchsberechtigung. Bemerkenswert ist vor allem auch, dass jeder Fünfte (18,6 Prozent) das Screening nicht für notwendig hielt. 12,7 Prozent gaben an, keine Zeit für diese Untersuchung zu haben (Männer 15,4 Prozent; Frauen 9,5 Prozent).
„Die Ergebnisse machen deutlich, dass bei diesem Thema weiterhin viel Aufklärungsarbeit notwendig ist“, betont Kay Nitschke. „Gerade im Hinblick auf die steigende Belastung durch UV-Strahlung sollte dieses kostenfreie Angebot der gesetzlichen Krankenkassen stärker wahrgenommen werden.“ Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren können das Hautkrebs-Screening gegen Vorlage ihrer Gesundheitskarte alle zwei Jahre beim Haus- oder Hautarzt durchführen lassen.
„Der beste Schutz vor Hautkrebs ist konsequenter UV-Schutz – eine einfache, aber effektive Maßnahme, um das persönliche Hautkrebsrisiko zu senken. Die zweite wichtige Säule der Hautkrebs-Prävention ist die regelmäßige Teilnahme an den Check-ups. Denn in den meisten Fällen ist Hautkrebs heilbar, wenn er früh genug erkannt wird“, ergänzt Sven Weise, Geschäftsführer der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e.V. Die Forsa-Befragung fand vom 22. März bis 4. April 2024 statt; insgesamt 1.508 zufällig ausgewählte Personen ab 18 Jahren wurden online befragt.
Tag der Krebsvorsorge jährlich am 28. November
Der „Tag der Krebsvorsorge“ ist 2022 von der AOK und der Deutschen Krebsgesellschaft ins Leben gerufen worden, um die Aufmerksamkeit für die Früherkennungs-Untersuchungen zu erhöhen. Er findet jährlich am 28. November statt.
Informationen zur Hautkrebsfrüherkennung und wie man einen eigenen Hautkrebscheck nach der ABCDE-Regel macht, stellt die AOK unter www.deine-gesundheitswelt.de/hautkrebs zur Verfügung. Eine Übersicht über alle Vorsorgeleistungen gibt es unter www.deine-gesundheitswelt.de/vorsorge