In Sachsen-Anhalt liegt der Anteil der Alkoholabhängigen über dem bundesweiten Durchschnitt. Nur Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz verzeichnen noch mehr Betroffene. Wie schädlich Alkohol wirklich ist, ist vielen gar nicht bewusst: Alkohol schädigt den gesamten Körper, einschließlich des Nervensystems, erheblich – besonders bei einer Alkoholsucht. Die starke körperliche und psychische Abhängigkeit macht den Entzug allerdings sehr schwer. Durchschnittlich werden 70 bis 90 Prozent der Alkoholabhängigen nach einem Entzug wieder rückfällig. Im Diakonie-Krankenhaus Harz wird daher neben dem Entzug und der mehrwöchigen Therapie ein ganz besonderer Ansatz erprobt.

Das Projekt der Suchtlotsen des Diakonie-Krankenhauses Harz in Elbingerode ist bundesweit einmalig. Die Suchtlotsen sind Sozialarbeiter, die den alkoholabhängigen Patienten während der gesamten Therapie zur Seite stehen. Häufig werden die Suchterkrankten direkt nach der Entgiftung wieder entlassen. Doch das geschieht hier nicht. Die Suchtlotsen sorgen für einen nahtlosen Übergang zwischen der Entgiftung und der Entwöhnungstherapie. Außerdem unterstützen sie die Betroffenen auch dabei, wieder in einen strukturierten Alltag zu finden. Nach einem Jahr Laufzeit des Projektes, kann man bereits eine positive Bilanz ziehen: Zwei von drei Suchterkrankten schaffen es, trocken zu bleiben.