Alltägliches Aufschieben kennen wir alle. Es ist völlig normal, Aufgaben auch mal für den nächsten Tag liegen zu lassen. Klar kann das mitunter negative Folgen haben und zu Druck führen, zum Beispiel wenn Dinge nicht pünktlich geschehen. Damit müssen wir in diesen Fällen eben leben, auch das gehört dazu und pegelt sich in der Regel schnell wieder ein. Aber manche Menschen können nicht aufhören, Dinge zu verschieben. Es entwickelt sich ein bestimmter Leidensdruck und auch ernsthafte Probleme können Folgen dieses Verhaltens sein. Gerät es außer Kontrolle, dann kann die Diagnose Prokrastination lauten.
Prokrastination kommt aus dem Lateinischen und heißt so viel wie „auf Morgen vertagen“. Es handelt sich um eine Arbeitsstörung. Die Krankheit ist zwar als solche nicht offiziell anerkannt, dennoch gibt es bereits die Möglichkeit, sie festzustellen und auch zu behandeln. Zwischen 7 und 20 Prozent der Bevölkerung sind von ihr betroffen – je nachdem, wie eng Prokrastination definiert wird.