Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Körpersprache

Eine Frau sitzt auf einem Sofa, spricht mit einer anderen Person und Gestikuliert dabei.

Was uns nonverbale Kommunikation verrät

Haben Sie schon einmal versucht Ihre Gefühle einem  Menschen gegenüber zu verbergen? Oder ihm genau das Gegenteil Ihrer Gefühle zu übermitteln, wie zum Beispiel statt Angst Freude?
Es ist schwer jemanden zu täuschen, denn unsere Mimik, Gestik und Körperhaltung verrät meistens, wie wir wirklich denken. In jeder Situation kommunizieren wir auf irgendeine Art und Weise - wenn nicht durch Worte, dann durch unsere Körpersprache. 

Wussten Sie schon, dass…

  • bis zu 80 Prozent der kommunikativen Wirkung von der Körpersprache ausgeht?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Entspannungskurse bezuschusst?
  • Körpersignale in verschiedenen Kulturen unterschiedlich verstanden werden?

Mimik, Gestik, Körperhaltung

Immer wieder treffen wir auf andere Menschen. Manchmal sind es bekannte Gesichter, manchmal unbekannte. Ob uns diese Person sympathisch ist oder nicht, entscheidet unser Gehirn in Sekundenschnelle. Und meist zeigt sich diese Einschätzung auch ganz automatisch unbewusst in unserer Körpersprache. Dagegen lässt sich nicht viel tun, denn das körperliche Verhalten lässt sich viel schwerer kontrollieren und beherrschen als verbale Aussagen. 

Mimik, Gestik und Körperhaltung sprechen ihre eigene Sprache. Und das ganz ohne Worte. 

  • Die Mimik bezieht sich auf Ausdrücke im Gesicht. Sie hilft am besten dabei abzuschätzen, was im Inneren eines Menschen gerade vorgeht.
  • Zur Gestik zählen Bewegungen, die wir mit Armen, Händen oder dem Kopf machen. Auch sie senden Signale aus, die die verbale Kommunikation unterstützen oder sogar ersetzen.
  • Die Körperhaltung bezieht sich auf das Stehen, Sitzen und Gehen. So erzeugt eine zusammengesunkene Haltung ein anderes Kommunikationssignal als eine offene und aufrechte.

Körpersprache richtig deuten

Körpersprache lässt sich nicht abstellen. Nur selten denken Menschen darüber nach, welche nonverbalen Signale sie an ihr gegenüber senden. Dabei bestimmt die Körpersprache so viel: ob wir jemandem vertrauen, ob wir Sympathie empfinden, ob wir als glaubwürdig wahrgenommen werden. Gerade letzteres passiert nur, wenn das gesprochene Wort und die Körpersprache zueinander passen. 

Es gibt eindeutige Verhaltensweisen, an denen Sie erkennen, wie Ihr Gegenüber sich gerade fühlt oder wie er Sie wahrnimmt. 

  • Blickkontakt

    Der Blickkontakt ist eine der wichtigsten Aktionen unserer Körpersprache. Er vermittelt den Eindruck von Zuneigung, Aufmerksamkeit oder Freundlichkeit. Schaut man seinem Gesprächspartner oder seiner Gesprächspartnerin nicht in die Augen, kann dies den Eindruck von Desinteresse, Gleichgültigkeit oder auch Scham vermitteln. Ein langes Anstarren wird hingegen meist als aufdringlich und aggressiv empfunden.

  • Verschränkte Arme

    Wer die Arme verschränkt, distanziert sich. Die Arme symbolisieren eine Art Schutzwand. Es ist ein Zeichen von Unsicherheit oder Ablehnung.

  • Händedruck

    Der als perfekt wahrgenommene Händedruck ist fest und dauert drei bis vier Sekunden. Ein Lächeln und ein Blick in die Augen des Gesprächspartners lassen Sicherheit ausstrahlen. Ein kalter und lascher Händedruck vermittelt Desinteresse.

  • Handposition

    Die Haltung Ihrer Hände kann einer Aussage mehr Wirkung geben, sie aber genauso gut in einem anderen Licht scheinen lassen. Idealerweise sollten Hände während einer Unterhaltung offen und sichtbar sein. Hände in die Hosen- oder Jackentasche zu stecken, sollten Sie besser vermeiden. Sie könnten als negatives Zeichen gedeutet werden.

  • Körperhaltung

    Sitzt man gebeugt und lässt die Schultern nach vorn fallen, wirkt das meist schüchtern oder unsicher. Steht oder sitzt man aufrecht, die Schultern zurück und die Brust nach vorn, wirkt es selbstbewusst und offen. Neigen Sie sich ruhig ein kleines Stück in Richtung Ihres Gegenübers, denn damit signalisieren Sie volle Aufmerksamkeit. 

  • Sicherer Stand

    Ständiges Füße wippen oder die Füße abwechselnd überkreuzen, vermittelt den Eindruck von Unsicherheit. Ein sicherer ruhiger Stand schafft Selbstsicherheit.

  • Abstand halten

    Schon Patrick Swayze sagte: „Das ist mein Tanzbereich und das ist deiner.“ Gemeint war damit, einen gesunden und respektvollen Abstand zu halten. Hinter dieser Filmaussage steckt sehr viel Wahrheit. Die richtige Distanz zu anderen zu wahren, braucht meist ein feines Gespür. Die meisten Menschen nehmen instinktiv in einem Raum den Platz ein, der für sie angenehm ist. Nase an Nase zu sitzen ist nicht gerade angenehm. Denn der Gesprächspartner befindet sich in der eigenen Wohlfühlzone. Eine Armlänge Abstand schafft eine angenehme Atmosphäre für alle.

Körpersprache verbessern

Weibliches Publikum, das auf die Rede des Redners achtet.

Obwohl wir durch unsere Körpersprache vieles unbewusst zeigen, kann man auf einige Verhaltensweisen eingehen und Methoden erlernen, um Körpersprache bewusst einzusetzen und zum Beispiel in bestimmten Situationen mehr Selbstsicherheit auszustrahlen. Übungen mit der Familie, Freunden oder allein vor dem Spiegel, können helfen, sich seiner Körpersprache bewusster zu werden. 

Wichtig ist dabei immer, dass Sie sich selbst treu bleiben und sich nicht für andere Leute verstellen. Achtet man auf seine Körpersprache, kann man bestimmte Situationen positiv für sich beeinflussen. Übertreiben sollte man dabei aber nicht, denn solche Situationen können schnell gekünstelt und unnatürlich wirken. 

Dennoch: Echte Gefühle kann man nicht üben. Gesten mit großen Emotionen wie Freude oder Mitgefühl sind immer echt und können nicht verborgen werden. Haltung, Mimik und Gestik senden immer ein gemeinsames Bild und sollten zur Persönlichkeit passen. Schließlich nützt auch das schönste Lächeln nichts, wenn deine Augen nicht mitlachen.

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