Etwa acht bis 15 Prozent aller Mädchen und Frauen sind von Endometriose betroffen. Die chronische Erkrankung des Unterleibs ist zwar gutartig, äußert sich jedoch oft durch starke Unterleibsschmerzen, insbesondere während der Menstruation. Auch die Fruchtbarkeit kann beeinträchtigt werden. Die Betroffenen leiden durchschnittlich bis zu zehn Jahre unter den Symptomen, bevor sie eine Diagnose erhalten. Das will die Universitätsmedizin Halle in Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken Heidelberg und Tübingen nun ändern.

Das Projekt „ENDO-EVE“ hat das Ziel, die Versorgung von Endometriose-Patientinnen in Deutschland langfristig zu verbessern. Dafür arbeitet ein interdisziplinäres Team an einem grundlegend neu strukturierten Behandlungsprogramm.

Zentraler Bestandteil dieses Modells ist die enge Zusammenarbeit zwischen Gynäkologen und Endometriosezentren, kombiniert mit digitalen Technologien. Ein standardisiertes Diagnostik- und Überweisungsprogramm soll entwickelt werden, um eine möglichst frühe Diagnose und eine individuelle, ganzheitliche Therapie zu ermöglichen. Per App sollen die Patientinnen jederzeit Tipps zum Schmerzmanagement und zur mentalen Gesundheit abrufen sowie direkt mit Ärzten kommunizieren können.