Immer wieder kommt es im Gesundheitswesen zu sogenanntem Fehlverhalten. Darunter fallen beispielsweise Abrechnungsbetrug, Urkundenfälschung oder unnötig durchgeführte Behandlungen. Besonders häufig ist der Bereich Pflege betroffen, etwa durch die Abrechnung nicht erbrachter Leistungen, widersprüchliche Zeitangaben oder unterzeichnen Blankoformularen. Oft wird auch unzureichend qualifiziertes Personal eingesetzt, dieses aber als Fachkraft ausgewiesen. Das ist nicht nur ärgerlich für uns als Gesundheitskasse, sondern auch für die betroffenen Versicherten.

Die Ermittlungsgruppe „Fehlverhalten“ der AOK Sachsen-Anhalt beschäftigt sich mit diesen Sachverhalten und bearbeitet Verdachtsfälle. In den Jahren 2022 und 2023 wurden 144 solcher Fälle abgeschlossen, die einen finanziellen Schaden von rund 820.000 Euro verursachten. Davon konnten rund 600.000 Euro gerichtlich oder per Schadensregulierung zurückgeholt werden. Das Geld fließt in die Versorgung der Versicherten zurück.

Wenn Ihnen als Angehöriger oder auch als direkt Betroffener etwas Ungewöhnliches auffällt, teilen Sie uns dies am besten sofort mit: entweder per E-Mail unter ermittlungsgruppe.fehlverhalten@san.aok.de oder über das Kontaktformular. So können wir den Sachverhalt prüfen und entsprechende Schritte einleiten.

Damit es erst gar nicht so weit kommt, beachten Sie folgende Punkte:

• Achten Sie darauf, dass das Vereinbarte genau eingehalten wird.
• Unterschreiben Sie keine leeren Formulare.
• Achten Sie beim Unterschreiben der Leistungsnachweise darauf, dass die aufgezählten Besuche tatsächlich stattgefunden haben.
• Achten Sie auch darauf, dass die aufgeführten Leistungen in der angegebenen Zeit vollständig erbracht wurden.
• Wenn Ihnen angeboten wird, dass der Dienst eine Leistung später für Sie erledigen würde, lehnen Sie dies ab.

Wir bedanken uns herzlich für Ihre Mitarbeit, die uns bei der Aufklärung von Betrugsfällen maßgeblich unterstützt hat.